„Wir müssen uns Gehör verschaffen“

Eveline Zurflüh spricht darüber, warum sie das Vereinspräsidium der Grauen Panther übernimmt und wie wichtig deren Angebote sind.

Gundi Klemm SZ vom 21.03.2024

Bewährtes behalten und offen sein für Neues, so könnte der Leitspruch für die 218 Mitglieder und weitere Sympathisanten zählenden Grauen Panther Solothurn und Umgebung lauten. Der langjährig tätige Vorstand unter Präsidentin Silvia Wälchli fand an der Jahresversammlung ein Nachfolgeteam unter der Leitung von Eveline Zurflüh.

Zurflüh ist seit vier Jahren Mitglied im Verein und engagierte sich bislang in der Fussgänger- und Velokommission. Durch ihre spontane Bereitschaft, das Präsidium zu übernehmen, erlöste sie die Grauen Panther von der Sorge, dass der Verein im Nachgang zur Coronapandemie eingehen könnte.

«Ich reisse gerne neue Dinge an und wollte um jeden Preis die dramatische Aussicht auf ein Lichterlöschen verhindern», sagt sie mit Nachdruck. Denn zu wichtig seien die vielen Panther-Angebote für ältere Menschen, die dazu beitragen sollen, dass sie ihr Leben besser bewältigen können.

Eveline Zurflüh zählt dazu das weite thematische Spektrum an Vorträgen, die Spiel- und Jassnachmittage, die Konversationsgruppen in Englisch und Französisch, Wanderungen sowie Ausflüge und nicht zuletzt Geselligkeit. «Es ist wichtig, dass wir Pensionierten unter Leute kommen, Freundschaften und Interessen pflegen und vor allem auf das Leben neugierig bleiben», unterstreicht Zurflüh den Wert der Panther-Vereinigung.

«Müssen uns mehr für die Alterspolitik interessieren»
Sie selbst spielt seit zwei Jahren Theater in der Seniorenbühne Biberist, macht freiwillige Sitzwachen bei Erkrankten, lässt sich gelegentlich von einem Filmportal als Statistin einsetzen, liebt die Natur in allen Facetten und malt Bilder, die ihrer Wohnung eine zauberhafte Prägung verleihen. Die ausgebildete Kinderpflegerin erfreut sich an ihren vier Enkeln und deren Familien und schöpft unaufgeregt aus einem reichen Fundus an Erfahrungen.

«Wir müssen uns alle mehr für die Alterspolitik interessieren und uns Gehör verschaffen», ist für Eveline Zurflüh nicht nur die Rente ein Thema. Bekannt sei ja, dass sich ältere Personen häufig schämen, zum schmalen Einkommen Ergänzungsleistungen in Anspruch zu nehmen. «Da sind wir Panther froh, dass bei Pro Senectute Fachkräfte für den ‹Formularkrieg› unterstützend zur Verfügung stehen.»

Auf der Suche nach ­Panther-Nachwuchs
Auch die Zusammenarbeit mit der Spitex, bei der sie selbst früher gearbeitet hat, würdigt sie. Insbesondere deren psychogerontologische Massnahmen seien eine wichtige Hilfe gegen Rückzug und Einsamkeit im Alter. «Auch in der Stadt hier gibt es Menschen, um die wir uns bemühen müssen», so die 73-Jährige.

Das Graue-Panther-Jahresprogramm ist nach einer Mitgliederbefragung im Bereich Wandern leicht umgestaltet worden, um der Beweglichkeit der Teilnehmenden zu entsprechen. Das «Zusammenspazieren», um das Mitführen von Rollatoren zu ermöglichen, wird künftig stärker gewichtet. Beibehalten wird bei den Veranstaltungen der Drei-Wochen-Rhythmus jeweils am Dienstag mit Vorträgen, Wandern und Spielnachmittagen.

Der diesjährige grössere Ausflug besteht in einer Schiffsreise nach Altreu, gemeinsamem Mittagessen dort und Rückreise mit dem Bus nach Solothurn. Nicht nur für Mitglieder, sondern auch für die Öffentlichkeit sind Vortragsnachmittage im Saal der christkatholischen Gemeinde gedacht.

«Wie bisher wollen wir mit allen Organisationen der Altersarbeit auf den verschiedenen Ebenen zusammenarbeiten und unsere Ideen einbringen», bekräftigt die neue Panther-Präsidentin. Allerdings hofft sie, dass jüngere Pensionierte den Weg als «Nachwuchs» zu den Panthern finden. Für etliche Aufgaben – auch im Vorstand – brauche man Verstärkung, um ­weiterhin erfolgreich als Beziehungs- und Informationsnetz wirken zu können.

Alterspolitik fehlt weitgehend in den Parteiprogrammen

Die Grauen Panther lassen sich über die Parteiprogramme informieren

Bei den kommenden Nationalratswahlen zählen die Parteistimmen, sie bestimmen, wie viele Sitze eine Partei im Nationalrat beanspruchen kann. Die Grauen Panther der Region Solothurn haben deshalb die 7 Parteien, die im Kanton Solothurn an den Nationalratswahlen teilnehmen, zu einer Präsentation ihrer Parteiprogramme für die neue Legislaturperiode eingeladen. Damit sollte den Mitgliedern der Grauen Panther die Auswahl der Kandidierenden erleichtert werden.

André Wyss EVP, Johanna Bartholdi FDP, Heinz Flück Grüne, Patrick Schlatter Die Mitte, Hardy Jäggi SP und Beat Künzli SVP (Die GLP musste sich kurzfristig abmelden) stellten, unter der Moderation von Hans Rölli Graue Panther, in Kurzreferaten ihre Ziele und Programme vor. Obenaus schwangen die Themen über Krankenkassenprämien, AHV, Einwanderung, starke Familien, Sozialpolitik. Klima und Umwelt lagen, ausser bei den Grünen, eher in den hinteren Rängen. Ganz stark wurde der überbordende Lobbyismus in den Parlamenten betont, Hier sollte endlich Abhilfe geschaffen werden, damit wir wieder ein unabhängigeres Parlament haben, in dem auch wirklich die Volksinteressen durch die gewählten Volksvertreter wahrgenommen werden.

In der Fragerunde nahmen die Parteivertretenden mit konkreten Beispielen Stellung, was ihre Partei in der Alterspolitik macht. Es zeigte sich, dass da bei allen noch viel Luft nach oben besteht. Das Thema hat noch keinen hohen Stellenwert, obwohl es bereits unter den Nägeln brennt. Im besonderen wurde der Kantonsrats-Entscheid, die Alterspolitik in die gemeinden zu delegieren, als nicht sehr glücklich betrachtet, weil viele Gemeinden damit schlicht und einfach überfordert sind. Hier müssen wohl alle Parteien nochmals über die Bücher.

Mit einem Aufruf, möglichst zahlreich an den Wahlen teilzunehmen schloss der Tagungsleiter die Versammlung. Beim anschliessenden Apéro wurde noch lebhaft weiter diskutiert.

Graue Panther Region Solothurn

Ausflug an den Bielersee

Solothurner Zeitung, 8 Juli 2022

Die Freude war gross bei den Mitgliedern der Grauen Panther Solothurn und Umgebung, dass sie nach zwei Jahren Corona-Zwangspause am 22. Juni endlich wieder zusammen ihren traditionellen Sommerausflug unternehmen konnten. Auf dem Programm stand eine Fahrt mit dem Car in die malerische Bielerseeregion.

Nicht einmal die angekündigten Sommergewitter konnten der guten Reiselaune der 48 Teilnehmenden etwas anhaben. Nach einer kurzweiligen Fahrt dem rechten Seeufer entlang wartete in Wingreis/Ligerz ein feines Mittagessen auf die Ausflüglerinnen und Ausflügler. Im Restaurant Engelberg wurden sie zuvorkommend bewirtet und genossen neben der Kulinarik auch das Zusammensein und den gegenseitigen Austausch. Am Nachmittag führte die Fahrt weiter auf die andere Seeseite und schliesslich durch den Bucheggberg wieder zurück nach Solothurn.

Die Grauen Panther bieten neben Vortragsanlässen zu aktuellen Themen, auch Spielnachmittage, Wanderungen sowie französische und englische Konversation. Interessierte finden die wichtigsten Informationen unter: www.graue-panther-so.ch

Neue Mitglieder sind herzlich willkommen!

Silvia Wälchli

Die Grauen Panther geniessen das gemütliche Beisammensein anlässlich ihres Ausflugs an den Bielersee

«Gemeinsam statt einsam»: Die Grauen Panther Solothurn nehmen ihre Aktivität wieder auf

Solothurner Zeitung Gundi Klemm – 24.5.2022

Die Grauen Panther Solothurn setzen sich für Lebensqualität und Mitwirkung älterer Menschen in der Gesellschaft ein. Nach der Coronapause haben sie jetzt wieder ein Programm auf die Beine gestellt. Aber so wie früher ist es nicht mehr.

1993 gegründet haben die Grauen Panther Solothurn seither eine solide Entwicklung vollzogen. Der von Silvia Wälchli gegenwärtig präsidierte Verein verfügt über ein grosses Angebot für seine 263 zahlenden Mitglieder und viele weitere, an Veranstaltungen teilnehmende «Sympathisanten».

Silvia Waelchli, Präsidentin Graue Panther.
Silvia Waelchli, Präsidentin Graue Panther. Foto: Hanspeter Bärtschi

Gemäss dem Vereinscredo «Gemeinsam statt einsam» stehen an den regelmässigen Treffen Vorträge, gemeinsame Projekte, Kultur, Ausflüge und Wandern, Freiwilligenarbeit, Solidarität zwischen Jung und Alt, Konversationsübung in Fremdsprachengruppen und eben auch das gemeinsame Spielen im Mittelpunkt.

Ihren Start erfuhr die Seniorenhilfe in der Schule, die inzwischen von Pro Senectute betreut wird, vor vielen Jahren ursprünglich bei den Grauen Panthern. Über besondere Ausstrahlung verfügten stets spannende Gespräche mit Politikern und Politikerinnen, die im Panther-Auditorium jeweils intensiv diskutiert wurden. Der Verein ist stolz auf seine parteipolitische Neutralität.

So geht es nach Corona weiter

«Wandern, Spielen und Sprachgruppen haben infolge der Pandemie nur kleine Pausen eingelegt», betont Irène Privé als Programm-Koordinatorin und Sekretärin im Vorstand. Auf grössere Veranstaltungen habe man aber aus Sicherheitsgründen in den letzten beiden Jahren verzichtet.

Irene Privé, Programm-Koordinatorin und Sekretärin im Vorstand.
Irene Privé, Programm-Koordinatorin und Sekretärin im Vorstand.
Foto: Hanspeter Bärtschi

«Mit der 29. Generalversammlung (GV) am 24. Mai im ‹Roten Turm› erfolgt nun nach zwei GV-losen Jahren der Neustart unserer gesamten Vereinstätigkeit», sagt sie.

«Wir hoffen fest, dass unsere Mitglieder wieder Lust auf Begegnung und vielfältige Erlebnisse haben und wie früher zahlreich teilnehmen.»

Auch neue Gäste seien sehr willkommen.

Die Durchführung von Anlässen im künftigen Saal, den die Grauen Panther aktuell bei der Christkatholischen Gemeinde mieten können, müsse jedoch noch einem Eignungstest durch die Mitglieder unterzogen werden. Der Vorstand allerdings, der sich durch Umnutzung des bisherigen Saals im «Adler» in der Vorstadt zum Wechsel gezwungen sah, sei mit der Wahl des Pfarreisaals an der zentral gelegenen Zeughausgasse sehr einverstanden, unterstreicht Privé.

Wechsel im Vorstand

Aus dem Vorstand, dem laut Privé kein «grosser Exodus» bevorsteht, werden an der GV fünf Mitglieder verabschiedet, die sich über Jahre Verdienste um den Verein erworben haben. Zurückgetreten unmittelbar vor Corona waren bereits der bedauerlicherweise gerade verstorbene ehemalige Präsident, Graue-Panther-«Urgestein» Hans Rüd, sowie Aktuarin Brigitte Beeri.

Jetzt folgen der Website-Betreuer Otto Naef, Revisorin Doris Schumacher und Wanderleiter Hanspeter Spycher. Für alle Aufgaben im Vorstand stehen kompetente Graue Panther bereit.

Der Ausblick in die kommenden Zusammenkünfte bis zur Sommerpause verheisst spannende Informationen durch Kantonsoberförster Rolf Manser unter dem Titel «Palmen in Solothurn» (7. 6.), zwei Wanderungen und einen Car-Ausflug an den Bielersee (22. 6.).